„Fuchsteufels Wild“ von Viktoria Fuchs
Vor nicht allzu langer Zeit bekam ich einen Gutschein für ein Wild- und Wurstseminar bei Karl-Josef Fuchs im Spielweg geschenkt. Die Vorfreude war riesig! Endlich durfte ich ihn persönlich treffen, den Koch und Jäger, über den ich so viel gehört hatte. Doch heute möchte ich nicht von diesem Erlebnis berichten, sondern von einem Kochbuch seiner Tochter, Viktoria Fuchs. Als leidenschaftlicher Hobbykoch und Jäger konnte ich es kaum erwarten, dieses Buch in meinen Händen zu halten. Der Zufall wollte es, dass ich es zu meinem Geburtstag geschenkt bekam.
Viele meiner Bekannten, die nicht jagen, hegen anfänglich eine gewisse Skepsis gegenüber Wildfleisch. „Es hat einen seltsamen Eigengeschmack“, wird oft gesagt, „und die Zubereitung ist eine Wissenschaft.“ Ein guter Freund, ein Liebhaber des Wildfleischs, fragte mich einmal nach einem Rehrücken. Als ich schließlich ein Reh erlegte, durfte er sich über ein exquisites Stück Fleisch freuen. Nach ein paar Tagen erkundigte ich mich bei ihm, wie der Rehrücken geschmeckt hatte. Seine Antwort: „Jenseits von rosa.“ Das sagt eigentlich schon alles. Seine Frau ist eine talentierte Köchin, die das Beste aus dem Wildfleisch herausholen wollte und zum ersten Mal einen Rehrücken zubereiten wollte.
ls ich Viktorias Buch in meinen Händen hielt, erinnerte mich das Cover an die Königin der wilden Küche, und ich fragte mich: Kann jemand, der noch nie Wildfleisch zubereitet hat, mit ihren Rezepten und Anleitungen Wildgerichte auf den Teller bringen? Mit „Fuchsteufels Wild“ schafft es die Spitzenköchin Viktoria Fuchs, alle bisherigen Bücher zu diesem Thema kulinarisch zu übertreffen.
Ihre Rezepte zeigen, dass Wild nicht unbedingt schwer zuzubereiten ist und auch nicht aufdringlich sein muss. Ganz im Gegenteil: Sie kombiniert frische, süße und würzige Elemente mit Einflüssen anderer Länder und beweist, dass der alte, angestaubte Wild-Mythos längst überholt ist.
In den Kapiteln begegnet man nicht nur köstlichen Rezepten wie Tom Kha Gai mit Rehfilet oder geschmortem Ragout vom Hirsch, sondern auch spannender Warenkunde zu den wichtigsten Wildarten sowie aufregenden Geschichten aus dem Hotel und Restaurant der Familie Fuchs. Hinter diesem gelungenen Kochbuch steht ein tolles Trio: Köchin Viktoria Fuchs, die die Tradition des familieneigenen Romantikhotels Spielweg im Schwarzwald weiterführt, die talentierte Kulinarik-Journalistin Antonia Wien, die die inspirierenden Texte verfasst hat, und die großartige Foodfotografin Vivi D’Angelo, deren Bilder ein Fest für die Augen sind.
Dieses Kochbuch ist nicht nur für Hobbyköche, sondern auch für die Profis unter uns eine wahre Inspirationsquelle. Der Schwierigkeitsgrad der Rezepte reicht von unkompliziert bis anspruchsvoll – perfekt für alle, die Wild einmal ausprobieren möchten und auf der Suche nach etwas Besonderem sind. Als Fotograf, der sich auf die Jagd spezialisiert hat, bin ich von der Ästhetik der Bilder im Buch begeistert. Klare, schöne Foodfotografie mit tollem Styling lässt einem das Wasser im Mund zusammenlaufen.
Die Zutaten für die Rezepte sind klar umrissen: Bestes Wild gibt es nur direkt vom Jäger oder beim Wildhändler – auf keinen Fall aus der Tiefkühltruhe vom Discounter. Fleisch sollte immer etwas Besonderes sein.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Viktoria Fuchs hat mit „Fuchsteufels Wild“ ein Kochbuch geschaffen, das ein klares Versprechen gibt und dieses bei jedem Gericht einlöst. Es begeistert selbst diejenigen, die noch nie mit Wild gearbeitet haben. Zugegeben, es erfordert ein wenig Zeit und Hingabe, doch die Zeit am Herd ist eine wertvolle Investition.
Ein wundervolles Werk, das ich jedem ans Herz legen kann!
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