Manchmal bringt einen die Jagd nicht nur zu neuen Revieren, sondern auch zu spannenden Begegnungen. Im September hatte ich die Gelegenheit, die Produkte von 3-D Outdoor auf Herz und Nieren zu testen – und dabei Sven Koller persönlich kennenzulernen. Schnell war klar: Hier steckt nicht nur Leidenschaft für Jagd im Material, sondern auch eine echte Geschichte dahinter. Ich wollte wissen, wie Sven überhaupt auf die Idee zu seinen Produkten kam und was ihn antreibt. Das Ergebnis ist dieses Interview.
Viel Spaß beim Lesen!
Tom: Sven, wie bist du auf die Idee gekommen, einen Schalldämpferlüfter zu entwickeln?
Sven: Die Idee ist aus einem praktischen Problem entstanden. Bei der Jagd kommt es halt immer mal vor, das der Schalldämpfer, ob durch Kondenswasser oder Regen, Feucht wird. Da ich sehr viel Wert auf die Ordnung und Pflege meiner Ausrüstung lege, musste somit eine Lösung her. Und nach Austausch mit anderen Jägern entstand daraus der Schalldämpferlüfter.
Tom: Feuchtigkeit im Waffenschrank ist ein echtes Thema für viele Jägerinnen und Jäger. Kannst du hier Hilfsmittel empfehlen?
Sven: Um Feuchtigkeit im Waffenschrank effektiv zu kontrollieren, empfehle ich grundsätzlich den Einsatz von Luftentfeuchtern. Diese Geräte sind speziell dafür konzipiert, überschüssige Feuchtigkeit aus der Luft aufzunehmen und so das Klima im Schrank trocken zu halten. Dadurch wird verhindert, dass sich Feuchtigkeit ansammelt, die möglicherweise zu Korrosion an den Waffen führen könnte. Besonders bewährt hat sich der Luftentfeuchter aus meinem eigenen Online-Shop. Er punktet vor allem durch seine Wiederverwendbarkeit und die einfache Handhabung: Dank eines integrierten Magneten lässt sich der Entfeuchter ganz unkompliziert und platzsparend direkt im Waffenschrank befestigen. So bleibt er stets am richtigen Platz, ohne wertvollen Stauraum einzunehmen. Ein weiterer Vorteil dieses Modells ist das eingebaute Hygrometer und Thermometer. Damit können Sie jederzeit die aktuellen Werte für Luftfeuchtigkeit und Temperatur im Waffenschrank ablesen und behalten so stets die Kontrolle über das Innenklima. So lässt sich frühzeitig reagieren, falls sich die Bedingungen ändern und Handlungsbedarf besteht.
Tom: Du setzt auf Polylactide (PLA) als Material. Was sind die Vorteile dieses Kunststoffs für den Einsatz deiner Produkte?
Sven: PLA ist ein biologisch abbaubarer Kunststoff welcher aus Nachhaltigen Rohstoffen hergestellt wird. Das war mir wichtig, da ich meine Produkte möglichst nachhaltig herstellen will und dabei keine Einbußen in der Qualität akzeptiere.
Tom: Wie läuft die Herstellung im 3D-Druckverfahren FDM ab? Gibt es besondere Herausforderungen dabei?
Sven: Beim FDM (Fused Deposition Modeling) verfahren wird das Teil Schicht für Schicht aufgebaut. Dabei wird der Kunststoff erhitzt, ähnlich wie bei einer Heißklebepistole, und durch eine Düse nach und nach aufgetragen. Die Herausforderungen liegen darin die gleichbleibende Qualität sicher zu stellen. Dafür müssen Material, Temperatur und Maschieneneinstellungen perfekt aufeinander abgestimmt sein.
Tom : Made in Germany steht für Qualität. Was bedeutet dir dieser Aspekt bei deinen Produkten?
Sven: Für mich bedeutet es vor allem Verlässlichkeit! Ich möchte das sich meine Kunden darauf verlassen können das sie auch das bekommen was sie bestellen und auch Support erhalten, wenn etwas mal nicht so ist wie sie es sich vorstellen. Außerdem ist es mich wichtig die gesamte Entwicklung und Fertigung unter einem Dach zu haben.
Tom: Hast du persönliche Erfahrungen aus der Jagdpraxis, die in die Entwicklung des Schalldämpferlüfters eingeflossen sind?
Sven: Ja ich kenne das Problem aus eigener Erfahrung da ich selber Schalldämpfer bei der Jagd nutze. Dabei habe ich selber feststellen müssen das sich nach ein paar Ansitzen, korosionsspuren gebildet haben dann begann ich zu recherchieren um dem entgegen zu wirken.
Tom: Wie unterscheidet sich dein Schalldämpferlüfer von anderen Lösungen am Markt – worauf legst du bei Material und Funktion besonderen Wert?
Sven: Bei der Entwicklung meines Produkts habe ich besonderen Wert darauf gelegt, sämtliche Aspekte zu optimieren. So wurde beispielsweise die Kabelführung so gestaltet, dass sich das Kabel bequem aufwickeln lässt, was die Handhabung erheblich erleichtert. Auch die Anordnung der Magneten wurde gezielt so gewählt, dass sich das Produkt einfach und mühelos lösen lässt, gleichzeitig aber ein sicherer Halt gewährleistet bleibt. Darüber hinaus war es mir ein großes Anliegen, eine Konstruktion zu schaffen, bei der sämtliche Komponenten austauschbar sind. Dies ermöglicht nachhaltige Reparaturen und trägt dazu bei, die Langlebigkeit des Produkts zu erhöhen und Ressourcen zu schonen.
Tom: Gibt es Tipps, wie Jäger ihre Waffen optimal vor Feuchtigkeit schützen können?
Sven: Also ganz viel kann man bereits über den Aufstellort des Waffenschranks erreichen. Man sollte vermeiden ihn in feuchten Räumen stehen zu haben und Außenwände vermeiden. Ganz gut eignen sich Heizungsräume, da diese sehr warm und trocken sind. Vor dem reinstellen der Waffen in den Schrank sollte man diese immer trockenwischen um keine unnötige Feuchte in den Schrank zu bringen. Und immer mit einem Luftentfeuchter zusätzlich die Feuchtigkeit im Schrank binden da diese dort nicht alleine entweichen kann. Dazu empfiehlt sich zum Beispiel unser Luftentfeuchter, welcher wiederverwendbar ist und mittels verbautem Thermometer und Hygrometer lassen sich Temperatur und Luftfeuchtigkeit ermitteln.
Tom: Was motiviert dich, immer wieder neue Ideen für die Jagd- und Handwerk-Community zu entwickeln?
Sven: Zufriedene Kunden! Für mich gibt es nichts größeres als Dinge zu konstruieren, zu basteln, zu tüfteln und das dann in ein fertiges Produkt umzusetzen. Diese Leidenschaft begann ganz früh in meiner Kindheit, als ich meinen Opa bei seiner Arbeit als Ingenieur über die Schulter schauen durfte. Das hat mich sehr geprägt und begleitet mich bis heute. Es ist ein tolles Gefühl etwas zu bauen, womit man jemandem hilft und Probleme löst.
Tom: Wie wichtig ist dir der Austausch mit anderen Jägerinnen und Jägern bei der Produktentwicklung?
Sven: Es gibt nichts wichtigeres! Ohne den Austausch mit unseren Kunden gäbe es viele Produkte gar nicht. Ich höre genau zu, wo andere Probleme haben. Daraus entstehen dann Ideen, um diese Probleme mit technischen Lösungen zu beheben. Ohne den Austausch und das Feedback unserer Kunden wären wir nichts! Das ist Fakt!
Tom: Gibt es eine besondere Geschichte oder ein Erlebnis das dich zu der Gründung von 3D-Outdoor bewegt hat?
Sven: Ja, tatsächlich! Im Frühjahr 2024 hatte ich einen Arbeitsunfall, bei dem ich mich am linken Daumen verletzte und für einige Wochen nicht arbeiten konnte. Da Nichtstun so gar nicht meine Stärke ist, habe ich angefangen, mich anderweitig zu beschäftigen und erste Dinge zu konstruieren. Bald darauf zog der erste 3D-Drucker bei mir ein und ich begann, verschiedene Ideen umzusetzen.
Das Feedback aus meinem Umfeld war durchweg positiv und motivierend. Schnell wurde mir klar, dass ich mehr daraus machen möchte. Kurze Zeit später ging 3D-Outdoor mit den ersten Produkten online – der Beginn eines neuen Kapitels.
